(Reformen; 04-03; S.5)
Die Einkommen sind im vereinigten Deutschland
nicht gleich verteilt, man kann spezifische Unterschiede z.B.
nach Ausbildung und Beruf feststellen. Die folgende Abbildung
verdeutlicht dies:
Grafik der Schichteinkommen
Unterteilt man die Bevölkerung nach ihrer Zahl,
so lassen sich weitere Unterschiede und deren Kontinuität zeigen:
Grafik der Einkommensverteilung
Neben den Einkommen sind die Vermögen ein weiteres
Kriterium zur Bestimmung der jeweiligen sozialen Position.
Geißler stellt für 1998 in Westdeutschland fest, dass "die
Vermögensunterschiede ... erheblich krasser ausgeprägt [sind]
als die Einkommensunterschiede." (Ebd., S. 104) Für
die neuen Bundesländer konstatiert er, "dass die Ostdeutschen
1998 erst über ein gutes Drittel des westdeutschen Vermögens verfügen,
dieses Drittel ... allerdings deutlich ungleicher verteilt [ist]."
(Ebd., S. 108)
Einschränkend muss allerdings auf die Aussagekraft der ermittelten
Daten und ihrer Offenheit für Interpretationen hingewiesen werden:
Vermögende scheuen sich im Allgemeinen, ihre Verhältnisse bekannt
zu geben, und ein jederzeit einsetzbares Geldvermögen kann z.B.
als vorteilhafter interpretiert werden als Besitz von Sachanlagen
in einem Familienbetrieb.
Alle Vorschläge zur Reform der Sozialsysteme
werden diese Gegebenheiten zu berücksichtigen haben, und jeder
Vorschlag sollte daran gemessen werden, inwieweit er dieses Gefüge
verändert. Es ist dann eine politische Frage, ob diese Veränderungen
gewünscht werden und eine Mehrheit finden.
(Ende des Artikels)