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geändert / updated: 17/04/08

 

 ... unabhängige Analysen für die globale Polis ...

(Östliche Fluten; 02-02; S.5)

Die Vorschläge dazu sind bekannt und brauchen an dieser Stelle nicht wiederholt werden; sie bewegen sich zumeist im Spannungsfeld von ökonomischer Nützlichkeit und ökologischer Verträglichkeit. So ist die Nutzung von Wasserstraßen anstelle von Autobahnen im europäischen Maßstab eine aus ökologischer Sicht sinnvolle, weil Ressourcen schonende, den Ausstoß von Kohlendioxid reduzierende Maßnahme. Damit die Vorteile von Binnenschiffen jedoch genutzt werden können um z.B. große Mengen an Stückgut zu transportieren, braucht es eine bestimmte Fährtiefe und nicht zu enge Flussbiegungen. Das aber führt wieder zu höheren Fließgeschwindigkeiten und weniger Sickermöglichkeiten für Hochwasser. Eine durchgehend schiffbare Donau z.B. braucht damit weitgehend nicht genutzte Auen, um Hochwasser aufnehmen zu können.
Die Alternative des Bahntransportes zu nutzen, liegt außerhalb der betriebswirtschaftlichen Konzepte des die Strecken und Züge besitzenden Unternehmens. So setzt dessen profitorientierte Strategie auf den vorrangigen Ausbau des Personenfernverkehrs. Absehbar ist daher, dass der größte Teil zu transportierenden Stückgutes weiterhin auf der Straße verbleibt. Zwar sind die betriebswirtschaftlichen Kosten für Käufer dieser Leistungen vergleichsweise niedrig, sie werden allerdings ermöglicht durch einen ständigen Existenzkampf der Spediteure und dem entsprechenden harten Arbeitsbedingungen der Lastkraftfahrer. Von Logistikspezialisten ausgearbeitete Konzepte des so genannten Kombinierten Verkehrs - lange Transporte zwischen zentralen Umschlagplätzen werden von Schiffen oder der Bahn durchgeführt, kurze zu den jeweiligen Kunden von Lastwagen - sind bislang kaum staatlich gefördert und von den Unternehmen kaum angewandt worden. Technische Hürden sind - nicht zuletzt durch Ingenieursleistungen sowie Normierungen im europäischen Maßstab - aus dem Wege geräumt worden.

Eine Ressourcen schonende und dennoch ökonomisch akzeptable Verkehrspolitik ist somit eine Aufgabe zukünftiger Regierungen. Zu leisten ist diese allerdings nur im europäischen Maßstab: es braucht dabei weniger Lobbyismus als good governance, d.h. Kooperation der Regierungen. Insofern könnte der mancherorts prognostizierte Zusammenprall von Kulturen zumindest vertagt werden angesichts des mitteleuropäischen Platschens in Naturen.

(Ende des Artikels)

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