(EU-Politik; 06-03; S.3)
Bessere Landwirtschaft?
Für die wenigsten Deutschen hat die Agrarpolitik
einen Stellenwert; dem entsprechend werden die Verhandlungen auf
EU-Ebene wahrgenommen: als arkane Veranstaltung von Lobbyisten.
Dennoch hat sich die Gemeinsame AgrarPolitik der EU, bislang als
Subventionspolitik für die Agrarindustrie berüchtigt, unter dem
Kommissar Franz Fischler vielleicht grundlegend geändert.
So werden die ohnehin limitierten Mittel der
Gemeinschaft - die immerhin rund die Hälfte ihres Gesamtetats
ausmachen - zukünftig nicht mehr allein aufgrund von Produktionszahlen
vergeben: es soll vielmehr Pauschalen für Betriebe geben, die
außerdem an die Einhaltung von Mindeststandards bei der Tierhaltung
und dem Anbau geknüpft werden. Die Mitgliedstaaten können zudem
Mittel in die Förderung ländlicher Regionen umleiten.
Inwieweit die zwar am 26. Juni vereinbarten,
jedoch erst bis 2007 in Kraft tretenden Veränderungen sich auf
den Agrarsektor und den Etat der dann erweiterten EU auswirken
werden, bleibt abzuwarten.
(Ende des Artikels)