(Irak - noch immer; 03-02; S.3)
Allerdings garantierte die irakische Regierung am 16.09.02 den
Vereinten Nationen, dass ihre Inspekteure ihren Auftrag ohne zusätzliche
Bedingungen erfüllen können:
"I am pleased to inform you of the decision of the
Government of the Republic of Iraq to allow the return of the
United Nations weapons inspectors to Iraq without conditions."
(Brief des irakischen Außenministers Naji Sabri an den
Generalsekretär der Vereinten Nationen Kofi Annan, zit. n. BBC
News vom 17.09.02, http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/2168745.stm)
Weltordnungspolitisch bekennt sich die Bush-Administration zunehmend
zu nicht verbrämter Machtpolitik: ihre außen- und militärpolitische
Strategie ist ausgerichtet auf die Durchsetzung ihres Führungsanspruches
in der Welt (vgl. Grobe, K.: "Es gelten die US-Interessen"
in: Frankfurter Rundschau Nr. 223 vom 25.09.02, D2-Ausgabe, S.
2).
Der Irak könnte aufgrund seiner zentralen Lage im islamischen
Raum, dem Ölreichtum und seiner Herrschaftsform zu einem islamischen
"Kernstaat" werden (zum Begriff und dahinter stehenden
Konzept vgl. Huntington, S: Kampf der Kulturen, München und Wien
1996). Dies gefährdete die Vormachtstellung der USA am Golf.
Einschätzungen
Dass innenpolitische Vorteile den Präsidenten
des mächtigsten Staates der Welt zu einem "hundsgemeinen
Trick" - so die Übersetzung des amerikanischen Filmtitels
"wag the dog" - greifen lässt, mag zwar Hollywood-Regisseuren
und Verschwörungstheoretikern gefallen. Allerdings ist das Regime
Saddam Husseins keine Fiktion, und dass dieser wo möglich seine
Macht auf Kosten Anderer zu stärken bereit ist, hat er mehrfach
- im Nordirak und in Kuwait - gezeigt.
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