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geändert / updated: 17/04/08

 

 ... unabhängige Analysen für die globale Polis ...

(Prag; 05-02; S.2)

Nicht überraschend sind zum einen weitere osteuropäische Staaten zur Mitgliedschaft eingeladen, zum anderen aber die Aufgaben der zwischenstaatlichen Organisation erweitert worden.
In der Gipfelerklärung werden die erweiterte Agenda und daraus resultierende Anforderungen recht detailliert geschildert. Interessant ist, ob und wie diese Absichten politisch diskutiert und umgesetzt werden.

Um eine lange Geschichte kurz - und damit sicher holzschnittartig - zu fassen, hier die wichtigsten zu lösenden Fragen:

• Versteht sich die NATO zukünftig als Weltsicherheitsagentur der Vereinten Nationen oder als militärische Interessenvertretung von Mitgliedern? Wird also das Bündnis die Legitimation für Einsätze einzig aus den Entscheidungen des VN-Sicherheitsrates annehmen oder reichen auch nicht-VN mandatierte Konstruktionen der angenommenen Selbstverteidigung auf fremdem Territorium und unbestimmte Zeit?

• Wie werden die Strukturen und Umfänge der beteiligten Streitkräfte verändert? Eher nach dem Leitbildern der Fähigkeit zur Krisenintervention sowie bündnisinterner struktureller Nicht-Angriffsfähigkeit? Oder bleibt man bei einer angenommenen Eigenständigkeit bei der Territorialverteidigung und fügt dieser bloß eine Interventionskomponente hinzu?

• Wie werden Institutionen der Entscheidungsfindung und des Einsatzkommandos so verändert, dass sie im Rahmen der gestellten Aufgaben funktionsfähig sind und zudem ausreichend legitimiert? - Eine Frage, die sich z.B. auch die EU stellen musste.

• Werden Rüstungsausgaben so verteilt, dass die Lasten und jeweiligen Leistungsfähigkeiten annähernd übereinstimmen? Wird dabei berücksichtigt, dass Waffen- und Ausrüstungshersteller in bestimmte Volkswirtschaften eingebunden sind?

• Wird bei weiterer Abrüstung, z.B. im Anschluss oder in Fortführung der Abrüstung konventioneller Waffensysteme in Europa, weiter auf verbindliche multilaterale Verträge gesetzt oder auf einseitige Verhaltensweisen?

Glücklicherweise entwickelt sich Außenpolitik - entgegen mancher Dringlichkeitsbehauptung - weniger in Monaten als in Jahren. Wohlüberlegten Strategien und ihrer Umsetzung sollte demnach nichts im Wege stehen.

(Ende des Artikels)

 ... independent analysis for the global polis ...

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