(Östliche Fluten; 02-02; S.4)
Eben darin liegt die Schwierigkeit für Meteorologen:
ihre Modellrechnungen legen bestimmte Variablen als relevant fest,
andere als zu vernachlässigende. Diese Variablen sind sicher nicht
willkürlich gewählt - Wetterfrösche würfeln nicht - müssen sich
aber auf verfügbare empirische Daten beschränken, d.h. solche,
die auf nachvollziehbaren Aufzeichnungen beruhen. - Ein Zeitraum
von z.B. dem Zeitalter der Völkerwanderungen bis zur Gegenwart
ist damit kaum zu erfassen.
Selbst falls Wetter und Klima nicht durch den menschlichen Faktor
beinflusst werden, so können deren Auswirkungen durchaus gemildert
werden, eine (vorbeugende) Nachsorge ist möglich.
Krisenhandhabung
Bundespräsident Rau forderte in seiner Ansprache
am 17. August von der Bevölkerung "Zusammenhalt, Tatkraft
und Beharrlichkeit". Politiker aller Couleur sprechen von
einer nationalen Aufgabe und die gegenwärtige wie wohl auch zukünftige
Regierungen stellen finanzielle und materielle Hilfen bereit.
Ungezählte Helfer sind in den Katastrophengebieten im Einsatz,
darunter sogar Kräfte aus dem Ausland. - Soweit eine Beurteilung
von außen möglich ist, nimmt die Politik auf kommunaler, Landes-
und Bundesebene ihre Koordinations- und Hilfsaufgaben wahr. Gelegentlich
aufgekommene Vorwürfe, dass z.B. zur Evakuierung keine angemessenen
Pläne bestanden hätten und die zivilen Hilfsdienste nur unzureichend
ausgestattet seien, sind angesichts der nicht prognostizierbaren
Ausmaße der Katastrophe nicht gerechtfertigt.
Notwendige Nachsorge
Ein "Rundum-Sorglos"-Paket gegen die
Fährnisse des Lebens kann die Politik nicht bereit stellen; das
Leben in der "Risikogesellschaft" (so der Begriff des
Münchner Soziologen Ulrich Beck, vgl. Beck, U.: Risikogesellschaft,
Frankfurt am Main 1986) bleibt gefährlich. Allerdings gibt es
durchaus Möglichkeiten potentielle Gefahren durch Hochwasser in
ihren Auswirkungen zu mindern. (weiter
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