(EU-Politik; 06-03; S.2)
So wurde zum einen ein weiterer Einsatz der Bundeswehr
genehmigt, zum anderen - neben den Arbeiten an einer Verfassung
- eine neue europäische Agrarpolitik vereinbart.
Ein sicherer Hafen
Nachdem sich die Weltgemeinschaft nunmehr wieder
mit afrikanischen Konflikten beschäftigt, ist einer dieser "neuen
Kriege" (Herfried Münkler), von den Vereinten Nationen nicht
allein abgelehnt worden. Der Sicherheitsrat hat in seiner
Resolution
1484 vom 30. Mai 2003 zudem beschlossen, im Kongo stationierte
Beobachter durch ein größeres Kontingent von Soldaten zu ergänzen.
Der Bundestag schließlich hat am 18. Juni beschlossen,
im Rahmen der EU bis zu 350 Soldaten hauptsächlich zur Sicherung
der Stadt Bunia einschließlich ihres Flughafens bereit zu stellen
(Dokumentiert wird der Einsatz in den Bundestagsdrucksachen 15/1168
und 15/1177, die Entscheidung im amtlichen Protokoll der Sitzung
des Bundestages vom 18.06.03).
Allerdings beschränkt sich der deutsche Beitrag, solange sich
die Lage nicht verschlimmert, auf einen weit weniger personalintensiven
Lufttransport einschließlich des Krankentransportes. Die dazu
notwendigen Kräfte sind im benachbarten Uganda stationiert, also
außerhalb der umkämpften Gebiete.
Studiert man die relevanten Dokumente, so wird
ersichtlich, dass der Einsatz keinesfalls der Befriedung des Kongos
gilt - es geht einzig darum, Flüchtlingen und noch in der Region
Bunia Lebenden einen sicheren Zufluchtsort zu bieten. Ob sich
daraus ein Kristallisationspunkt für weitere friedliche Zonen
entwickeln kann oder ob die dortigen Milizen die EU-Aktivitäten
schlicht in ihre Planungen einbeziehen, bleibt abzuwarten. (weiter
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